Privatarztpraxis Iris Richthammer

© www-arztpraxis-richthammer.de

Behandlungsspektrum: Osteopathie

Osteopathie Viscerale OsteopathieNur einen kleinen Teil der Bewegungen unseres Körpers, wie z.B. die der Muskeln, Sehnen und Gelenken, führen wir bewusst aus. Die meisten Abläufe laufen unwillkürlich ab: Das Herz schlägt, die Lungen bewegen sich im Atemrhythmus, Blut und Lymphe fließen in ihren Bahnen, und der Darm bewegt sich wellenförmig zur Verdauung.

Alle Gewebe im Körper sind in Bewegung und aufeinander abgestimmt. Diese lebensnotwendige Mobilität und Harmonie zu bewahren oder wiederherzustellen ist das Ziel der Osteopathie. Sind die Bewegungen eingeschränkt, kommt es zu Blockaden und im schlimmsten Fall zum Ausbruch einer Krankheit.

Lebens - Rhythmen

Einatmen, ausatmen, Herzschlag, schlafen und wachen – unser Leben wird vom Rhythmus bestimmt, aber neben diesen äußerlich sichtbaren „großen“ Rhythmen pulsiert auch das Hormon- und Organsystem, unsere Nervenleitungen und jede Zelle, ununterbrochen. Unser Leben ist Bewegung, Stillstand, ist Krankheit oder Tod.

Wenn Bewegungen sich verfestigen

Eine Verstauchung oder Verrenkung kann zu einer bleibenden Bewegungseinschränkung führen. Aber auch geheilte Entzündungen innerer Organe, Operationsnarben oder bestimmte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten können die Beweglichkeit in unserem Körper einschränken. Da unser Organismus sehr anpassungsfähig ist, signalisiert er eine Funktionsstörung nicht immer durch Schmerzen oder andere Beschwerden. Stattdessen gleicht er manche Störungen über lange Zeit aus, indem die eingeschränkte Funktion von anderen Körperstrukturen übernommen wird. Ist diese Ausgleichsfähigkeit des Körpers erschöpft, genügt schon ein kleiner physischer oder psychischer Impuls, um unverhältnismäßig starke Reaktionen hervorzurufen.

Die sanfte Art zu heilen

Hier versucht die Osteopathie - zu helfen, ohne Medikamente und Instrumente. Dabei ist Osteopathie keine „Glaubensfrage“, sondern eine auf Anatomie, Physiologie und Biochemie aufbauende Behandlungsmethode. Der Osteopath arbeitet nur mit seinen Händen: Er erspürt Strömungen, Bewegungen und Spannungen im Körper. Löst Blockaden und mobilisiert so die Selbstheilungskräfte. Allgemein gilt: Jedes lebende Gewebe kann osteopathisch behandelt werden, egal wie lange diese Funktionsstörungen des Körpers schon bestehen. Zu den Anwendungsgebieten gehören zum Beispiel Verspannungen oder Verletzungen des Skeletts und der dazugehörigen Muskeln und Bänder, Bandscheibenvorfall, Hexenschuss, Folgen von Unfallverletzungen und Kiefergelenksprobleme. Auch bei Tinnitus, Verdauungsproblemen, Inkontinenz und prämenstruellen Beschwerden sowie als Begleittherapie bei psychischen Erkrankungen zeigen sich gute Erfolge. Manche Beschwerden können schon nach ein oder zwei Sitzungen behoben werden, andere – besonders chronische Erkrankungen – können auch sechs Sitzungen und mehr in Anspruch nehmen. Die Osteopathie gliedert sich in drei Teilbereiche, die in der Praxis fließend ineinander übergehen.

Was ist osteopathische Medizin?

Die Osteopathische Medizin beinhaltet eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie von Fehlfunktionen des Bewegungssystems, der inneren Organe und des Nervensystems und ihrer Beziehungen zueinander (Verkettungen). Im Zentrum der Diagnostik steht die Suche nach der primären Läsion, der Ursache der osteopathischen Funktionsstörung (Dysfunktion).

Im Mittelpunkt stehen die Selbstheilungskräfte des Patienten. Jeder Körper hat eine starke Kraft zur Gesundheit in sich. Der osteopathische Arzt regt diese Kräfte an und fördert damit die Selbstheilung. Fast alle Methoden der osteopathischen Medizin sind als „weich“ bzw. „sanft“ einzustufen. Die Behandlung selbst ist entspannend und führt ggf. zu einer schrittweisen aber auch lang anhaltenden Regulation hin zum „gesunden und spannungsfreien Zustand“.

Die Osteopathie ist im Wesentlichen auf den amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still zurückzuführen. Er gründete 1892 in Kirksville das erste osteopathische College. In den USA ist heutzutage das Studium der Osteopathie eine volle akademische Ausbildung, die dem Medizinstudium gleichgestellt ist. In Europa hat sich die Osteopathie erst seit einigen Jahren verbreitet. Englische und belgische Privatschulen haben „Osteopathen“ ausgebildet; diese Ausbildung ist jedoch nicht mit dem Vollstudium der osteopathischen Ärzte in den USA vergleichbar. Europäische „Osteopathen“ sind oftmals nicht Ärzte. Die deutsche Gesellschaft für osteopathische Medizin (DGOM) führte erstmals 1997 eine Fortbildung für Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Chirotherapie und mindestens zweijähriger Berufserfahrung auf diesem Gebiet nach dem amerikanischen Standard in osteopathischer Medizin durch.

Wer sollte sich mit Osteopathischer Medizin behandeln lassen?

Vor allem bei chronischen Schmerzen an der Wirbelsäule und den peripheren Gelenken kann mit Hilfe der Osteopathischen Medizin eine umfassende und erfolgreiche Therapie durchgeführt werden. Bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern können mit den „weichen“ Methoden der Osteopathischen Medizin besonders hartnäckige Krankheitsbilder bzw. Symptome erfolgreich behandelt werden, z.B. funktionelle muskulo-skelettale Störungen, die sekundär durch das spastische Syndrom bedingt sind oder Funktionsstörungen bei chronischen Kopfschmerzen. Spezielle Krankheitsbilder, z.B.: chronische Kopfschmerzen, Migräne, chronischer Tinnitus, chronischer Schwindel, atypische Gesichtsschmerzen, Kiefergelenkstörungen, Reizdarm oder Reizblase. Dem Krankheitsbild entsprechend ist das Angebot der Osteopathie gefächert. Man unterscheidet dabei die folgenden Arbeitsfelder:

Die parietale Osteopathie: Bewegungsapparat

Der älteste Teil der Osteopathie, aus dem sich die Heilmethode entwickelt hat, lindert u. a.

Die cranio-sakrale Osteopathie: Schädelknochen

Der amerikanische Arzt und Osteopath Dr. Sutherland entdeckte zu Beginn des letzten Jahrhunderts rhythmische Bewegungen in den Schädelnähten, die er als „Atem des Lebens“ bezeichnete. Dieser cranio - sakrale Rhythmus wurde von Sutherland als das Bindeglied zwischen Geist und Materie betrachtet, und damit den anderen körpereigenen Rhythmen wie Atem und Herzschlag übergeordnet. Der primär respiratorische Mechanismus (PRM) ist von immenser Bedeutung für Wohlbefinden und Gesundheit. Störungen an dieser Stelle haben Auswirkungen in Organen, Muskeln, Knochen oder dem Nerven-, Gefäß- und Hormonsystem.

Die cranio-sakrale
        Osteopathie: SchädelknochenDie Therapie beeinflusst z.B. folgende Erkrankungen positiv:

Die viscerale Osteopathie: Organe

Wie auch die traditionelle chinesische Medizin lehrt, greifen die einzelnen Körpersysteme eng ineinander. So können z.B. Schulterprobleme oft mit dem Darm zu tun haben. Bei der visceralen Osteopathie (lat. Viscera: Eingeweide) wird die Beweglichkeit der Organe zueinander und zu dem sie einhüllenden oder stützenden Muskel- und Bindegewebe getastet und behandelt. Der Osteopath kann sich aufgrund ihrer feinen Eigenbewegung ein Bild von der Gesundheit der jeweiligen Organe machen. Die Funktion der Organe wird durch die sanfte Förderung dieser Bewegung unterstützt und angeregt, die Selbstheilungskräfte werden gefördert und krankhafte Mechanismen aufgelöst.

viscerale OsteopathieSehr hilfreich ist die viscerale Osteopathie u. a. bei

Osteopathie, eine seriöse Therapie in der Hand des Arztes.

Ausbildung

+ Ansicht vergrößern

Diplom DGOMDie DGOM (Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin) führt seit dem Jahr 1997 eine berufsbegleitende Ausbildung durch, die ein Programm nach amerikanischen Standart vorsieht, verteilt über viele Jahre. Der Abschluss dieser Fortbildung ist D.O.M. (Diplom für Osteopathische Medizin). In Deutschland gibt es zurzeit ungefähr 350 Ärzte mit dem Diplom Osteopathische Medizin.

In Aufbaukursen gibt es weiter die Möglichkeit, sich mit Spezialgebieten vertraut zu machen.

Ich habe mich mit der Problematik funktioneller Störungen bei Säuglingen auseinandergesetzt.

Spezialisierung

Nicht jede Geburt ist für den Säugling ein Trauma, doch kann es als Folge einer komplizierten Geburt zu funktionellen Störungen kommen. Gibt es Fragen bei der Entwicklung des Säuglings, so kann auch hier oftmals ein osteopathischer Arzt helfen, wenn die Störung auch noch nach der 6. Lebenswoche angezeigt ist.

Was kann nun als Hinweis auf eine komplizierte Geburt gesehen werden?  Aus osteopathischer Sicht kann dies sein: eine sehr kurze oder sehr lange Geburt (unter 1 Stunden bzw. über 10 Stunden), der Einsatz von Saugglocke oder Zange, Sectio wegen Geburtsstillstand, Schlüsselbeinbruch während der Geburt, Beckenend- oder Schräglage. 

Für funktionelle Störungen sprechen aus osteopathischer Sicht: andauernde einseitige Kopfhaltung, einseitige Abflachung des Hinterkopfes als Folge einer Schieflage, Schiefhals, starkes Überstrecken des Kopfes nach Hinten und bogenförmige Krümmung des Körpers, starke Blähungen, Trinkschwäche, Aufstoßen, große Unruhe mir Verkrampfung der Hände bzw. Arme, über Stunden anhaltendes Schreien vor allem nachts.

In diesem Zusammenhang muss auf das KISS -Syndrom eingegangen werden. KISS ist die Abkürzung für „Kopfgelenk induzierte Symmetrie Störung“. Dieses Syndrom ist eine rein deutsche Erfindung, international ist ein solcher Begriff nicht gebräuchlich. Die Anhänger dieses Syndroms behaupten, dass praktische alle Störungen beim Säugling und Kleinkind von Störungen des Atlas, also des ersten Halswirbels, ausgehen.

Dem muss man entgegenhalten, dass zwar tatsächlich der Atlas für viele funktionelle Störungen Ursache sein kann, bei weitem aber nicht die einzige.

Ernsthafte osteopathische Medizin beschränkt sich aber in ihrer Betrachtung nicht auf Mode gewordene Schlagworte, sondern betrachtet den Säugling in seiner Gesamtheit. Und hier zeigt sich dann bei präziser Diagnostik, dass es genauso Störungen  im Becken, am Thorax, im Bauchraum und vor allem im Schädelbereich gibt.    

Doch auch in der Schwangerschaft und danach kann die Osteopathie eingesetzt werden, zum Beispiel bei Ischias-, Becken-, Nacken- und Kopfschmerzen.

Nach der Entbindung gibt es für etwa 3 Monate Rückbildungsprozesse im Körper der Mutter. Betroffen davon sind das Becken, der Bauchraum und die Wirbelsäule. Sollten hier nach den 3 Monaten hartnäckige Beschwerden bestehen, so kann oftmals eine Beckenfunktionsstörung als Folge der Geburt der Grund sein. Auch hier kann die Osteopathie der Mutter helfen.

Informationen bei: www.dgom.info

nach oben